Auch einen Tag nach dem Skandalspiel zwischen Union Berlin und dem VfL Bochum beschäftigt der Feuerzeugwurf die Fußball-Fans, Experten und Verbände.
Nachdem eine Person im Fanblock der FCU am Samstagabend in der 91. Minute mit einem Feuerzeug den VfL-Keeper Patrick Drewes am Kopf traf, kochten die Diskussionen im Netz bereits hoch. Schauspielert der 31-Jährige etwa? Dass er getroffen wurde, das belegen die TV-Bilder eindeutig. Aber wie stark der Treffer war? Das wird nur Drewes selbst wissen, der von zwei Betreuern gestützt nach minutenlanger Behandlung vom Feld gebracht wurde.
Unstrittig ist auch, dass Drewes am Samstagabend zu Untersuchungen in einem Berliner Krankenhaus war. Der Torwart hatte zuvor über Kopfschmerzen, Übelkeit und Unwohlsein geklagt, ein Test auf eine Gehirnerschütterung war unauffällig. Erst tief in der Nacht kam er wieder in Bochum an, nachdem er mit dem Auto vom Mannschaftsarzt nach Hause gefahren wurde. Und dennoch zweifeln auch Experten an der Ernsthaftigkeit der Verletzung.
„Aus gut informierten Kreisen hier in B“, schrieb der ehemalige Top-Schiedsrichter Manuel Gräfe am Sonntagmittag bei X: „Untersuchung UKB: Weitere Diagnostik bei fehlenden Zeichen einer Verletzung abgelehnt! Kein Hämatom, keine Hautverletzung, keine Schramme“, führte er weiter aus, mit einem Verweis auf seine eigene Quelle. Das „Schmierentheater“ sei wie der Feuerzeugwurf auch „inakzeptabel“.
Auf einen Einwand eines X-Nutzers, dass es sich bei Drewes auch um eine Verletzung am Gehirn hätte handeln können, antwortete Gräfe: „Oder es ist eben das erste schwere Schädeltrauma durch ein Feuerzeug ohne äußere Verletzung. Eine Sensation.“ Wie Gräfe an seine Informationen gekommen ist, lässt er offen. Nutzer des Sozialen Mediums kritisierten, dass es sich bei solch detaillierten Informationen um das Brechen der ärztlichen Schweigepflicht handeln könnte.
Unstrittig ist, dass Drewes am Kopf getroffen wurde und sich diesen schon direkt nach dem Treffer hielt. Der VfL Bochum spielte nur unter Protest zu Ende und kündigte in Person von Geschäftsführer Ilja Kaenzig bereits einen Einspruch vor dem DFB-Sportgericht an.